Page 61 - Karnevalszeitung KG 1880 Gladbach
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BLÄNGES un BLÄNGES
on the Bänges
Da ja zu Lockdown – Zeiten nicht viel an Freizeit- GB: Gruußer Blänges
aktivität möglich war, gewann das Flanieren durch KB: Kläner Blänges
Feld und Flur auch hier bei uns wieder zunehmend
an Bedeutung. GB: Du isst ja nur Würstchen!
So machten sich am Vatertag auch zwei Möhnen- KB: Jo.
damen mit ihren Männern (aus anderen Haushal- GB: Willste käne Kartoffelsalat?
ten durfte man ja sonst keinen mitnehmen) auf, um KB: Nä.
die heimischen Wälder zu erkunden. GB: Borüm?
Am Heiligenhäuschen vor Hausenborn drohten KB: Maach ich nit.
sie innerlich zu vertrocknen und man beschleu- GB: Wie maach ich nit? Seit wann dat dann?
nigte den Schritt in der Hoffnung, es noch bis zu KB: Nä, maach ich jetzt nit.
den Bänken zu schaffen. Dann der Schreck: Die GB: Wie? Ich hann de ganze Morje in der Küch
Bank war besetzt - und zwar von der Prominenz gestanne un für dich dä Kartoffelsalat gemacht
des Nachbardorfes höchstpersönlich! Der Ortsvor- un jetzt wällst du den nit?
steher saß dort mit seinem kleinen Bruder und die KB: Nä. Gib mir e Bier. Un jetzt hür uff,
beiden hatten über die Länge der gesamten Bank mir der Krom uffzuschwätze.
ein Picknick vom Allerfeinsten ausgebreitet. In FC GB: (öffnet das Bier, reicht es missmutig seinem
Bayern München - Brotdosen waren allerlei Lek- Bruder und beginnt, den Kartoffelsalat zu
kereien sehr ordentlich verstaut, dazu wurden FC verspeisen).... Oooh dä is good.
Bayern München - Servietten gereicht. Das Bier KB: Glööf ich..
stammte natürlich ebenfalls aus unserem verehrten GB: Da probier doch winnigstens mo.. ich hann
Freistaat und wurde aus FC Bayern München- Be- doch de ganze ... Morje…
chern in den Hals gekippt.
Die durstigen Möhnen stöhnten. Glücklicherwei- dann wurde der Dialog jäh unterbrochen, denn
se gab es jedoch noch eine weitere Bank, auf der eine Wandergruppe näherte sich dem Szenario.
sich das Weibsvolk fallen lassen und endlich dem Das Problem: Freilaufende, große Hunde. Einer
kühlenden Gerstensaft frönen konnte. Unterhalten der Vierbeiner fühlte sich von den letzten Worten
mussten sie sich nicht, denn sie wurden bestens un- angesprochen, schoss wie der Blitz auf den Kartof-
terhalten. felsalat zu und ließ sein großes Maul genüsslich in
die Schüssel plumpsen.
GB: (Springt auf, der Kartoffelsalat gerät ins
Wanken, ein Teil stürzt zu Boden, ehe GB
die Schüssel zu fassen bekommt und
wenigstens einen Teil des kulinarischen
Hochgenusses retten kann)
Bäh du Mistveeh! Hau ab!
Meijne goode Kartoffelsalat.
Dat is doch wohl jetzt nit woahr!
Ich han de ganze Morje…
KB: Au, schad üm dä goode Salat. Wei, denn
könne mer jetzt leider nimmie esse. Wenn do
mo dat Veeh dran woar..
Und dobei han ich mich su dadruff
gefreut…. ;-(
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