Page 57 - Karnevalszeitung_2023
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Das Titelbild
                                                                                 des Liederheftes
                                                                                      aus dem
                                                                                   Jahre 1911
             An dieser Stelle wollen wir über ein Lied  kein grünes Unkraut zu
             berichten, welches uns im Liederheft für die  sehen war. Dies änderte
             Gladbacher Fassenacht der Session 1911/1912  sich aber schnell wieder
             in die Hände gefallen ist. Eine nette Frau hatte  nach dem ersten Regen
             dies  zuhause  gefunden  und  uns  als  Kopie  zur  im  Herbst.  Alle  Leute
             Verfügung gestellt. Auf eineinhalb Seiten wurde  beschwerten sich und
             der heiße Sommer des Jahres 1911 und seine  redeten über das Wetter – nur
             Auswirkungen auf Gladbach und seine Bewohner  die Lehrer nicht. Doch wer
             beschrieben:  Wir  wollen  diese  Zeilen  mit  der  zuletzt lachte, waren die Wirte.
             Situation des Sommers 2022 vergleichen:            Damals hatte man in Gladbach
             Der zurückliegende Sommer (1911) hatte wenig  noch  vier  große  Wirtshäuser.
             Regen und war schrecklich heiß – dies traf auch  Heute haben wir nur noch eines.
             auf den zurückliegenden Sommer 2022 zu.            Damals hat offensichtlich das
             Hemd und Strümpfe waren voller Schweiß –  Wetter die arbeitende Bevölkerung
             heutzutage werden diese Kleidungsstücke bei  nach der Arbeit und abends am
             heißen Temperaturen eher nicht mehr getragen.      Sonntag (der Samstag war noch
             Beim Sandsteinklopfen und beim Verladen konn-      Werk- und somit Arbeitstag) in
             ten die Arbeiter im Schweiße sich baden – heute  die  Gaststätten  getrieben.  Das
             gibt es diese Berufe im Ortsbezirk Gladbach gar  Geschäft lief so gut, dass die
             nicht mehr. Schwere körperliche Arbeit wird nur  Wirte die einzigen gewesen sein
             noch wenig verrichtet, dank der großen tech-       sollen, die noch mehr Hitze hät-
             nischen Entwicklung.                               ten haben wollen. Heute sind es
             Die Bauern schauten täglich bei der Post vorbei.  eher die Installateure von Kälte-
             Damals wurde der Wetterbericht an der Post aus-    und Klimaanlagen. Doch durch         Die erste Seite des
             gehangen. Die Wetternachrichten waren aller-       die Energiepreisentwicklung ist   Liedes/ Gedichtes „Der
             dings noch nicht so präzise, wie wir sie heute  auch das nicht wirklich sicher,       Text sollte gesungen
                                                                                                   häße Sommer“. Der
             kennen. Heute schaut man auf die Wetter-App  ob sich hier etwas ändern soll-         werden auf die Melodie
                                                                                                   „Strömt herbei ihr
             und richtet danach sogar den Spaziergang ein.      te. Blicke  wie solche in die       Völkerscharen“.
             Die Ernte bestand aus kleinen Kartoffeln und  Vergangenheit zeigen uns
             Knollen. Unkraut war nicht zu sehen. Obwohl wir  auch immer, wie sich das Leben im Kleinen
             das Sprichwort kennen Unkraut vergeht nicht,  verändert hat. Sowohl der Arbeitsalltag, als auch
             war es auch im Sommer 2022 zeitweise so, dass  die Kommunikation und das soziale Leben.


                                                 EINE BITTE DER REDAKTION:
               Dankenswerterweise haben Sandra und Klaus uns dieses Liederblatt in digitaler Form zukommen lassen. Wenn auch Sie zu Hause
                auf dem Speicher oder sonst wo alte Fotos, alte Hefte, alte Orden oder andere Utensilien aus der Gladbacher Fassenacht haben
                  oder noch finden, so freuen wir uns von der KG und auch von der Redaktion, wenn wir ein Foto, eine Kopie möglichst mit
                Hintergrundinformationen erhalten. Wir können somit unser Archiv weiter ausbauen. Digitale Übermittlungen machen es für die
                   Nutzung für die Karnevalszeitung einfacher, wir heben aber auch Originale auf. Daher: bevor sie weggeworfen werden,
                                                      denken Sie bitte an uns!
             Wenn in der kommenden Session wieder Bilder mit Handy oder Kamera gemacht werden, würden wir uns auch freuen, wenn Sie diese
             Bilder hochladen oder der Redaktion zukommen lassen. Gerne vom Rosenmontagszug oder von den Veranstaltungen. Danken möchten
                               wir an dieser Stelle aber auch unseren „angeheuerten“ Fotograf:innen Tina und Harry!

                                                      STELLENANZEIGE:
                Möchten Sie in der Redaktion mitarbeiten? Melden Sie sich gerne bei uns. Wir brauchen Menschen, die Ideen – auch wenn als
                            Rohentwurf – formulieren, Texte schreiben, Fotos auftreiben und auch Seiten setzen möchten.


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