Page 67 - Karnevalszeitung KG 1880 Gladbach
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Während Villabacho noch nachdenkt ...
... planen wir in Villariiiieba schon FESTE...
Freitag, der 14. Januar. Der Tagbeginnt schlecht. Zu Spam-Ordner. Ist hier nur Heimbach-Weis auf der ande-
Hause ist die Kaffeemaschine irgendwie auf Störung. Da ren Rhein-Seite.“ Er fragt nur noch, ob ich die Absende-
freuen sich meine Kollegen auch schon. Ich ahne schon, rin kenne, ich bejahe und schon bekomme ich 5 Mails.
wie meine Kollegin aus dem Fenster schaut und mich „Ihr feiert, wie schön“ ist der Betreff. Absenderin die När-
dann anschließend missmutig an eben jenem vorbei lau- rische Polizistin von Heimbach-Weis. „Esch muss jo nau
fen sieht. Die erste gute Tat, eine heiße Tasse Kaffee, doch en Reed haale. Do schlien esch de Zäidung off on
wird nur mit einem Kopfnicken beantwortet. Während do stäht et. Während mier en Heimbach om oos ahl
ich den Kaffee aussauge, höre ich, wie die nächste Tasse Schuhl on de Hall kämpfen (in der Zeitung stand von der
gezogen wird. Die Stimmung hellt sich dann doch lang- Halle nichts, aber es ist klar, was der innere Beweggrund
sam auf. Jacke in den Garderobenschrank, Tasche unter ist) hätt Glabbach nix anneres zu dohn, als Festje ze pla-
den Schreibtisch. Nun wird der PC hochgefahren. Rou- ne.“ Ich antworte betont sachlich: „Wenn ein Ort mit sich
tiniert wird outlook geöffnet um zu sehen, was so pas- im Reinen ist, kann er sich auch in
siert ist abends und nachts. Oh Pandemiezeiten um das
Schreck. Der Spam- soziale Miteinander
Ordner meldet sich. Ich kümmern“ – „Es dat
schaue die Releasemails schön. Esch beneiden
an. Ach du je. Eine be- euch rechdesch. Esch
kannte Adresse aus dem glouv, düsmal sohn
Nachbarort blinkt mir esch wat neddes üw-
entgegen. „Wat well dat wer Glabbach.“-
dann met seiner An- „Bäpp, dat däht
noungse?“, denke ich, hat mesch freue. Esch
sie doch zwei Wochen vor- freuen mesch ohwer
her die Anzeige für das och su, wenn esch
Gladbacher Intelligenzblatt der Heimbach-Wei-
abgegeben. Telefonhörer, ser Fassenacht wat
Rufbereitschaft der IT. Azubi Goodes dohn
dran, der Rest im Homeof- könnt.“ –„Esch wür-
fi ce. „Wenn dass ein Spam den mer üwwerleh-
ist, das ist das eine Spam- je, en Paragraph
Mail!“ – „Ach!“, denke ich üwwer Glabbach ze
nur. Ist die Personalknappheit d a schreiwe.” Das glaube ich gerne. Die Unterhaltung ende-
auch schon angekommen? Die Frage nach dem Ausbil- te. Ich habe abends sofort die Zeitung aufgeschlagen (ihr
dungsjahr schenke ich mir.“ Wo wohnen Sie?“, belle ich erinnert euch, die Kaffeemaschine lief morgens nicht) und
in den Hörer. Wird Zeit dass der zweite Kaffee kommt, sehe den Bericht den dat „leev Bäpp“ zu der Unterhal-
Er kommt und ich werde versöhnlich. „Ich möchte Ihnen tung inspirierte. Ich schreibe diesen Bericht, um im Nach-
mit einem Beispiel den Ernst der Lage erklären.“ Dum- gang zu sagen: „Bäpp, et wär schön, wenn wir in Glad-
me Beispiele kennt der auch von seinem Chef, damit bach nichts anderes zu tun hätten. Aber: Alles, was wir
muss er umgehen können. Im ersten Ausbildungsjahr tun konnten, haben wir schon getan (z.B. Turnhalle neu
wäre er jetzt schon 6 Monate da und hätte auch schon gebaut). Und das was noch offen ist, hat man uns schon
die Probezeit überstanden. „Was tut das zur Sache?“ – bedeutet, dass es nicht geht. Interessanterweise ist das in
„Los, machen Sie schon!“ Er sagt: „Bassenheim.“ – Ich Gladbach ebenfalls die Schule. Nur diese ist im Betrieb
frage: „Wie steht man in Bassenheim zu Ochtendung?“ und morsch, und eure ist außer Betrieb.
– „Ohje“ sagt er nur. Ich wiederum: „Sehen Sie, genau Da fällt mir nur noch ein...
...Bat Nau?
aus so einem Ohje-Dorf kommen die Mails bei mir im
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